Wohngifte
Ältere Häuser sind oft mit Wohngiften belastet, da bis in die 80er Jahre schädliche Holzschutzmittel, Farben und teilweise auch Asbest in Innenräumen verwendet wurden. Diese können in hoher Konzentration zu Chromosomschäden und Leukämie führen. Auch allergische Reaktionen sowie Beeinträchtigungen des Wohlbefindens, wie Schwindel oder Kopfschmerzen, werden häufig beobachtet.
Asbest, ein natürlicher Stoff, kann schwere Lungenerkrankungen verursachen. Die in Asbest enthaltenen Fasern sind lungengängig und können sich in der Lunge absetzen, was letztendlich zu Tumoren führen kann. In den 60er bis 80er Jahren wurde insbesondere Asbest weitverbreitet verwendet. Viele Häuser aus dieser Zeit sind mit Asbestplatten verkleidet und auch als Abdeckung für Gebäude wie Garagen und Scheunen wurden häufig Asbestzement-Wellplatten verwendet. Solange diese Materialien nicht bearbeitet werden, besteht keine Gefahr, da der Asbest gebunden ist. Allerdings sollte bei Schleif-, Säge- oder Raspelarbeiten Vorsicht geboten sein. Weitere Informationen zu Asbest findest du auf der Wikipedia-Seite.
Es ist wichtig, dass bei Arbeiten an Gebäuden, die möglicherweise Asbest enthalten, immer ein Fachmann hinzugezogen wird, der über die nötige Schutzausrüstung und das Fachwissen verfügt. Bei der Entfernung und Bearbeitung von Asbestplatten ist äußerste Vorsicht geboten. Beschädigte oder verwitterte Asbestplatten stellen eine erhebliche Gefahr dar. Noch gefährlicher als der in Eternitplatten und Hausverkleidungen gebundene Asbest ist jedoch lose gebundener Asbest, wie er häufig als Brandschutz in Form von Spritzasbest verwendet wurde. Es ist daher unerlässlich, dass bei Arbeiten an Gebäuden, die möglicherweise Asbest enthalten, immer ein Experte hinzugezogen wird, der über die entsprechende Schutzausrüstung und das notwendige Fachwissen verfügt.
In der Vergangenheit wurde Formaldehyd häufig zur Herstellung von Lacken, Farben, Schaumstoffen und Kunststoffen verwendet. Es kam auch in Teppichböden, Klebern, Klebefolien, Desinfektions- und Reinigungsmitteln sowie in Holzspanplatten vor. Die Substanz begünstigt die Entstehung von Allergien, chronischen Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen, Schleimhautreizungen und kann zudem Konzentrationsstörungen verursachen. Es besteht der Verdacht, dass Formaldehyd krebserregend ist.
Isocyanate sind Bestandteile von Klebstoffen, Farben, Lacken, Schaumstoffen und Insektiziden. Sie können zu Reizungen der Schleimhaut führen und Symptome wie Bronchitis, Husten, Schnupfen und Asthma auslösen.
Sie sind deshalb stets mit Vorsicht zu handhaben und möglichst durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Recycling ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, um die Verwendung von Lösungsmitteln zu reduzieren.
Pestizide werden häufig zur Bekämpfung von Schädlingen und Unkräutern eingesetzt, um die Ernte von Nutzpflanzen zu schützen oder um Schädlinge in Gebäuden zu beseitigen. Sie können jedoch auch in anderen Produkten vorkommen, in denen sie nicht als primärer Zweck eingesetzt werden. In Holzschutzmitteln sind Pestizide oft enthalten, um das Holz vor Pilzen und Insekten zu schützen. Sie können auch in Farben, Teppichen, Leder und Textilien vorkommen, um diese vor Schädlingen oder Pilzbefall zu schützen. Die Auswirkungen von Pestiziden auf die Gesundheit können vielfältig sein. Bei längerer Exposition können sie zu langanhaltendem Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen führen. Sie können auch zu Hautirritationen und Haarausfall führen. Langfristige Auswirkungen können noch schwerwiegender sein, da Pestizide das Nerven- und Immunsystem schädigen können. Dies kann zu neurologischen Störungen, wie z.B. Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, sowie zu Immunschwäche und erhöhter Anfälligkeit führen.
Die Polychlorierten Biphenyle (PCB), die in Leuchtstoffröhren, Weichmachern, verschiedenen Wachs- und Dichtemittelzusätzen sowie in Imprägniermitteln vorkommen, sind äußerst gefährlich. Sie können Sehstörungen, Haarausfall, Organschäden, Hautprobleme und eine Schwächung des Immunsystems verursachen. Es ist wichtig, den Kontakt mit diesen Substanzen zu vermeiden, um Gesundheitsrisiken zu minimieren.
Zusätzlich zu den künstlichen Wohngiften gehören auch Schimmelpilze zu den natürlichen Schadstoffen, die ernst genommen werden müssen. Eine Untersuchung kann bei Verdacht auf eine Kontamination mit den oben genannten Giften Klarheit schaffen.