Fango

Auch heute noch wird Fango vor allem in Kurorten und Wellness-Einrichtungen als therapeutisches Mittel eingesetzt. Die Anwendungsgebiete von Fango sind vielfältig und reichen von der Behandlung von rheumatischen Beschwerden über die Linderung von Muskelverspannungen bis hin zur Pflege von Hautproblemen. Der Schlamm wird dabei meist in speziellen Packungen auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen und anschließend mit Wärme, beispielsweise in Form von Heizdecken oder Dampfbädern, aktiviert. Durch die enthaltenden Mineralien und Spurenelemente sowie die wohltuende Wärme können Schmerzen gelindert, Entzündungen gehemmt und die Durchblutung gefördert werden. Neben seiner heilenden Wirkung wird Fango auch gerne als kosmetisches Mittel eingesetzt. So kann der Mineralschlamm beispielsweise als Gesichtsmaske verwendet werden, um die Haut zu reinigen und zu pflegen. Auch in Form von Bädern oder Peelings findet Fango Anwendung in der Kosmetik. Inzwischen gibt es auch Produkte auf dem Markt, die den heilenden Schlamm in Form von Cremes oder Lotionen enthalten. 

Der organische Fango besteht aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, wie zum Beispiel Algen, Schlick, Torf oder Heilerde. Diese werden meist in natürlichen Gewässern wie Seen oder Meeren abgelagert und dann zur Herstellung von Fango verwendet. Der anorganische Fango hingegen besteht aus mineralischen Bestandteilen wie Ton, Lava oder Gesteinsmehl. Diese werden meist in Vulkanregionen gewonnen und können auch künstlich hergestellt werden. Die beiden Arten von Fango unterscheiden sich vor allem in ihren Wirkungen auf den Körper. Der organische Fango wirkt durch seine natürlichen Inhaltsstoffe entzündungshemmend, schmerzlindernd und entgiftend. Er wird beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, Muskelverspannungen oder Hautproblemen eingesetzt. Der anorganische Fango hingegen hat eine stärkere wärmende und durchblutungsfördernde Wirkung. Er wird vor allem bei Verspannungen, Gelenkbeschwerden oder zur Verbesserung der Durchblutung eingesetzt. Beide Arten von Fango können in Form von Packungen, Bädern oder als Bestandteil von Massagen angewendet werden. 

Das Thermalwasser ist aufgrund seiner hohen Mineralstoffzusammensetzung und seines warmen und konstanten Wasserspiegels bei der einheimischen Bevölkerung und bei Touristen gleichermaßen beliebt. Es wird zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden wie Rheuma, Atemwegserkrankungen und Hauterkrankungen genutzt. Es gibt zahlreiche Thermalbäder und Wellness-Hotels in der Region, die das Wasser für verschiedene Anwendungen nutzen, darunter auch Trinkkuren und Schlammbäder. Das Euganeische Becken ist somit nicht nur eine wunderschöne Landschaft, sondern auch ein gesundheitsfördernder Ort, der sowohl Einheimische als auch Besucher anzieht. Die Region um den Euganeischen Hügel, auch bekannt als Euganeisches Becken, ist berühmt für ihr Thermalwasser. Dieses spezielle Wasser stammt aus einer Quelle in den Alpen und fließt unterirdisch durch verschiedene Gesteinsschichten, bis es schließlich im Becken als Artesischer Brunnen an die Oberfläche tritt. Aufgrund seines hohen Mineralgehalts und der konstanten Wassertemperatur ist das thermalhaltige Wasser bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt.

Das Thermalwasser, das eine Temperatur von 80 bis 85 Grad Celsius hat, hat auf seinem Weg durch zahlreiche Gesteinsschichten nicht nur Salz, sondern auch Brom und Jod aufgenommen. Bevor es aus dem Artesischen Brunnen fließt, wird es durch Reifebecken geleitet, in denen sich der Fangoschlamm befindet. Dadurch werden die Mikroorganismen und Algen in dem Wasser weiter gereift. Der bläuliche Schlamm besteht aus Lehm und stammt aus dem Euganeischen Becken. Sobald er einen bestimmten Reifegrad erreicht hat, wird er in Eimer abgefüllt und für medizinische Zwecke verwendet. In den Kurorten Montegrotto, Battaglia, Galzignano und Abano wird der gebrauchte Schlamm üblicherweise wieder zurück in das Reifebecken gegeben.

Die Behandlung mit dem Moor erfolgt dabei in der Regel als Teil einer Bäderkur. Andere Kurorte verwenden zur Herstellung von Fangos häufig spezielles Gesteinsmehl. Dieses wird aus örtlichen Quellen, meist Mineral- oder Thermalwasser, aufbereitet. Die Anwendung des Moores als Teil einer Bäderkur ist hierbei üblich.

Anorganischer Fango

Beispielsweise ist Fango aus der Toskana bekannt für seinen hohen Gehalt an Schwefel und Silizium, die entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Fango ist Huminsäure, die für ihre regenerierenden und entgiftenden Wirkungen bekannt ist. Viele Länder außerhalb Italiens verwenden andere Arten von Heilschlamm, die nicht auf die gleiche Weise wie italienischer Fango verarbeitet werden. Diese Schlammarten stammen häufig aus vulkanischen Gesteinen und nutzen in erster Linie die thermophysikalischen Eigenschaften sowie die spezielle Mineralzusammensetzung. Zum Beispiel ist der toskanische Schlamm bekannt für seinen hohen Gehalt an Schwefel und Silizium, die entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen haben. Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Schlamm ist Huminsäure, die für ihre regenerierenden und entgiftenden Eigenschaften bekannt ist.

Der Schlamm, der aus vulkanischem Gestein besteht, ist in der Regel in der Eifel oder in der Gegend des Kaiserstuhls zu finden. In Deutschland wird das Material, das für Fango-Packungen verwendet wird, zum Beispiel in Bötzingen bei Freiburg sowie in Bad Neuenahr beim Laacher See abgebaut. Im österreichischen Steirischen Vulkanland gibt es ebenfalls sehr reichhaltige Quellen. Das vulkanische Gestein wird zerkleinert, erhitzt und dann zu feinem Pulver vermahlen.

Nach dem Anmischen mit ortstypischem Wasser wird das Pulver oder Granulat zu Fango, welches in einigen Fällen noch mit Zusätzen wie Schwefel, Sole oder Radon angereichert wird. Nach der Anwendung wird der anorganische Fango umweltgerecht entsorgt, zum Beispiel durch Kompostierung oder als Mineraldünger.

Die Fangopackung

Die Fangopackung wird auf dem Körper verteilt, indem der Fango in einer Dicke von etwa drei Zentimetern und einer Temperatur von 45 bis 50 Grad Celsius auf den zu behandelnden Bereich aufgetragen wird. Um Wärmeverlust zu vermeiden, wird der Körper anschließend mit geeigneten Decken oder einer Folie bedeckt. Die Packung bleibt für ca. 20 bis 40 Minuten auf dem Körper, um die wohltuende Wärme tief in den Körper eindringen zu lassen. Oft wird die Fangobehandlung mit Bewegungstherapie oder Massagen kombiniert.

Sie können auch bei Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder Bronchitis, sowie bei allgemeiner Erschöpfung und zur Entspannung eingesetzt werden. Fangopackungen bestehen aus einem Gemisch aus Heilerde und Wasser, das auf eine angenehme Temperatur von ca. 40-45 Grad erwärmt wird. Dieses Gemisch wird dann auf die betroffene Stelle aufgetragen und mit einem Tuch oder einer Folie abgedeckt, um die Wärme zu speichern. Die Packung wird für etwa 15-20 Minuten belassen, während dieser Zeit kann der Patient entspannen und die Wirkung des Fangos genießen. Die Wärme und die mineralischen Bestandteile des Fangos wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und entspannend auf die betroffenen Bereiche. Durch die Anwendung von Fangopackungen können Schmerzen gelindert, Verspannungen gelöst und der Heilungsprozess bei verschiedenen Erkrankungen unterstützt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Fangopackungen nicht bei akuten Entzündungen, Fieber oder offenen Wunden angewendet werden sollten.