Fliegenpilz
Der Fliegenpilz ist ein Mykorrhizapilz, der in Symbiose mit verschiedenen Baum- und Pflanzenarten lebt. Er bevorzugt saure Böden und ist vor allem in Nadel- und Mischwäldern anzutreffen. Seine charakteristische rote Farbe verdankt er dem Pigment Muscarin, das jedoch erst beim Trocknen des Pilzes entsteht und somit frische Exemplare häufig gelb oder orange erscheinen lässt. Obwohl der Fliegenpilz als giftig gilt, wird er in einigen Regionen auch als Speisepilz genutzt. Dabei muss jedoch sehr vorsichtig mit der Dosierung und Zubereitung umgegangen werden, da er Roh verzehrt zu Vergiftungserscheinungen führen kann. In der traditionellen chinesischen Medizin findet der Fliegenpilz Anwendung bei verschiedenen Beschwerden wie Schmerzen, Entzündungen und Krämpfen. Der Fliegenpilz wurde aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung auch von schamanistischen Kulturen genutzt. Durch das Trocknen und Zerkleinern wurde er als Rauschmittel verwendet, das halluzinogene Effekte hervorruft.
Durch diese symbiotische Beziehung profitieren sowohl der Baum als auch der Fliegenpilz von den jeweiligen Stärken des anderen. Der Fliegenpilz ist besonders wichtig für die Vitalität der Bäume, da er durch seine Pilzfäden ein weit verzweigtes Netzwerk unter der Erde bildet. Dadurch kann er Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und an den Baum weitergeben. Insbesondere bei trockenen oder nährstoffarmen Böden ist der Fliegenpilz eine wertvolle Unterstützung für die Bäume. Auch für die Fortpflanzung der Bäume spielt der Fliegenpilz eine wichtige Rolle. Durch seine symbiotische Beziehung mit den Bäumen sorgt er für gesunde und widerstandsfähige Pflanzen, die sich besser vermehren können. Zudem schützt der Pilz die Wurzeln vor Krankheitserregern und trägt so zu einem gesunden Wachstum der Bäume bei. Die Bedeutung des Fliegenpilzes als Symbiosepartner wird auch in der Forstwirtschaft zunehmend erkannt und genutzt.

Fliegenpilz
Der Fliegenpilz kann eine Größe von bis zu 20 cm erreichen und zeichnet sich durch einen weißen Stiel mit herabhängender Manschette sowie einen markanten roten Hut mit weißen Überresten aus. Lediglich unter der Haut des Hutes ist das ansonsten weiße Fleisch gelb-orange gefärbt.
Der Lamellenpilz, auch bekannt als Giftpilz, ist eng mit den Knollenblätterpilzen verwandt. Im Gegensatz zu diesen ist er jedoch nicht tödlich giftig. Dennoch kann der Verzehr des Lamellenpilzes zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Typische Symptome nach dem Verzehr des Lamellenpilzes sind unter anderem erweiterte Pupillen, ein rasender Puls und zentralnervöse Störungen wie Krämpfe. Die Auswirkungen können je nach Menge und individueller Verträglichkeit variieren, aber sie können ernsthaft sein und sollten keinesfalls unterschätzt werden. Es ist daher wichtig, Pilze nur von erfahrenen Pilzsammlern zu beziehen und sich vor dem Verzehr immer genau zu informieren, um Verwechslungen mit anderen, möglicherweise tödlich giftigen Pilzarten zu vermeiden. Im Zweifelsfall sollte der Pilz immer von einem Experten identifiziert werden.
In einigen Kulturen, insbesondere bei den Schamanenkulten in Sibirien, spielte und spielt der Fliegenpilz eine bedeutende Rolle als Rauschmittel. Der Konsum des Pilzes führt zu einer Bewusstseinstrübung durch Sinnestäuschungen und einer starken Verzerrung der Realität. Hierfür ist hauptsächlich die Substanz Muscimol verantwortlich, welche beim Trocknen der Fruchtkörper aus der natürlichen Ibotensäure entsteht. Der Genuss des Fliegenpilzes kann auch zu Tobsuchtsanfällen führen, allerdings treten diese seltener auf als bei anderen psychedelischen Substanzen. Neben der psychoaktiven Wirkung hat der Fliegenpilz auch unangenehme körperliche Auswirkungen, wie Erbrechen und einen heftigen Kater. Diese werden durch das im Pilz enthaltene Muscarin und die Ibotensäure verursacht.
Der Urin enthält besonders viel Muscimol, weshalb er bei rituellen Praktiken oft wiederholt getrunken wird. Auch Rentiere werden häufig von den psychoaktiven Wirkungen der Fliegenpilze angezogen. In der modernen Medizin wird nun intensiv die medizinische Wirkung dieser Inhaltsstoffe untersucht.
Der Fliegenpilz hat sich ab 1900 zu einem Glückssymbol entwickelt und ist nun in unzähligen Varianten als Schmuck und Kitsch erhältlich. In der Natur ist er jedoch ein wahrer Glücksbringer, da er mithilfe des «Wood Wide Web» Bäume verschiedener Arten durch ihr Wurzelwerk miteinander verbindet.