Richtig Feilschen

Beginnen Sie mit der Hälfte des geforderten Preises, und gehen Sie dann in kleinen Schritten nach oben. Vergleichen Sie Preise, die Sie in anderen Geschäften gesehen haben, und bringen Sie diese ins Gespräch ein. Behalten Sie dabei jedoch immer im Hinterkopf, dass auch der Händler seinen Gewinn machen möchte. Seien Sie also nicht zu hartnäckig und akzeptieren Sie, wenn der Preis nicht weiter gesenkt werden kann. Wenn Sie sich trotzdem nicht sicher sind, ob der Preis angemessen ist, können Sie auch einen Freund oder Bekannten um Rat fragen. Am wichtigsten ist jedoch, immer freundlich und höflich zu bleiben, auch wenn es nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Mit etwas Übung werden Sie jedoch sicherlich bald ein erfolgreicher Feilscher sein.

«Egal ob er es an der sanften Stimme, die sich zusätzlich auch noch räuspert, oder an der Art, wie Sie die Frage stellen, merkt: ‹Einen Rabatt können Sie hier nicht geben, oder?› Diese Frage schreit förmlich nach einem ‹NEIN!› Seien Sie jedoch auch nicht zu aufdringlich. Es mag schwer zu glauben sein, aber Verkäufer sind auch nur Menschen mit Gefühlen. Beleidigen Sie sie nicht und lassen Sie sie nicht als Verlierer auf ihrem eigenen Terrain fühlen.»

Also üben Sie! Stehen Sie vor dem Spiegel oder nehmen Sie sich auf, um Ihre Stimme und Wortwahl besser kontrollieren zu können. Übung macht bekanntlich den Meister und es ist überhaupt nicht unangenehm, sich selbst zu blamieren. Es ist besser, zuhause zu üben als im Geschäft vor dem Verkäufer und dabei auch noch bares Geld zu verlieren. Nun stellt sich die Frage, in welcher Preisspanne man verhandeln kann. Was ist noch akzeptabel und was kann existenzbedrohend sein?

Wenn es um Fernseher geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie verhandeln können. Wenn Sie sich für ein Modell entschieden haben, das über 2.000 Euro kostet, können Sie versuchen, einen Rabatt von bis zu 25 Prozent zu bekommen. Bei günstigeren Fernsehern unter 1.000 Euro ist oft ein Nachlass von 10 bis 15 Prozent möglich. Eine alternative Strategie ist es, auf eine Zugabe zu setzen statt auf einen direkten Rabatt. Hierbei können Sie zum Beispiel versuchen, einen DVD-Player, einen Receiver, ein HDMI-Kabel, eine TV-Antenne oder eine kostenlose Installation dazuzubekommen. Diese Extras lassen sich häufig ebenfalls aushandeln.

Überarbeitet: Digitalkameras: Bereits bei Fotoapparaten im Preisbereich von 200 Euro sind Ersparnisse von bis zu 25 Prozent möglich. Insbesondere bei Digitalkameras lassen sich attraktive Zugaben anstelle von Preisnachlässen aushandeln. Dazu gehören beispielsweise Speicherkarten, Wechselobjektive, Kamerataschen und Gutscheine für Fotoabzüge auf Papier. Auch wenn kein Rabatt gewährt wird, sollten solche Extras immer verhandelt werden.

Der Musikgenuss unterwegs ist nach wie vor sehr beliebt, weshalb MP3-Player oder auch MP4-Player weiterhin eine hohe Nachfrage verzeichnen. Kunden profitieren dabei von einem Rabatt-Faktor von rund 15 Prozent. Sollte ein direkter Preisnachlass nicht möglich sein, können andere Zusatzleistungen wie Einkaufsgutscheine für Online-Musik, Schutztaschen, Ladegeräte für die Steckdose oder hochwertigere Kopfhörer als zusätzlicher Anreiz zum Kauf angeboten werden. Denn neben dem günstigen Preis sind auch weitere Funktionen und Zubehör ausschlaggebend für den Kauf eines MP3- oder MP4-Players.

Sollte es dem Verkäufer aus irgendeinem plausiblen Grund wirklich nicht möglich sein, den Preis zu senken oder kostenloses Zubehör anzubieten, hat er Sie dennoch hervorragend und freundlich beraten. Deshalb möchten Sie – auch wenn kein Rabatt möglich ist – nicht mehr woanders suchen. In diesem Fall könnten Sie den Verkäufer zumindest nach einem guten Witz fragen, um trotzdem mit einem positiven Gefühl nach Hause zu gehen. Es wird sich spätestens bei einem Garantiefall oder beim nächsten Einkauf in diesem Geschäft auszahlen.